so sieht´s aus – aus dem Homeoffice einer kreativen Freiberuflerin

24 Stunden im Leben einer kreativen Freiberuflerin, während der Coronakrise,

die sowieso immer von zu Hause aus arbeitet #stayathome

5:50 der Wecker beginnt zu dämmern um dann um 6:10 hellstens zu leuchten – meine beste Hälfte hat ihn mir geschenkt; er ist auch der, der trotz Corona pünktlich in der Firma sein muss. Er ist der Chef. Ich bin`s auch, aber ich bin eine Onewomanshow ein Einpersonenunternehmen und habe keine Mitarbeiter. Ich döse noch ein wenig weiter, schreibe selten wie jeden Morgen in mein Tagebuch, um dann um ca. 7 verschlafen und im Schlafleiberl frisch gestylt in die Küche zu schlurfen schlüpfen und Tee aufzusetzen. Die Hunde jubeln mir schon entgegen. Sie schlafen seit der Coronakrise bei uns; ebenso wie unsere beiden erwachsenen Söhne.

Das erklärt auch, warum der Kühlschrank derzeit immer leer gefüllt ist, ich jeden Tag ausgiebig koche und gefühlte dreimal am Tag den Geschirrspüler einräume; ab und zu auch ausräume. (Darum hat man Söhne daheim!)

Bevor der Tag so richtig losgeht, habe ich noch “eine Stille Zeit” für mich – ein Innehalten – bei der ersten Tasse Tee.

7:30 wie gesagt, frisch gestylt in der alten schlabbrigen Jogginghose (ich brauche unbedingt eine neue Jogginghose!) nehme ich mir nun vor, jeden Tag Gymnastik und Workouts zu machen. Ich will nach der Coronakrise gesünder sein; weniger Verspannungen 4 Kilo weniger und eine Bikinifigur haben. Das gelingt mir bis jetzt ganz gut wenn ich die Hunde in die Küche einsperre.

7:35 mein Göttergatte jammert, weil er schon wieder alleine mit den Hunden beflankt beim Frühstückstisch sitzt drückt mir einen Kuss auf die Stirn, und ermutigt mich, weiter zu turnen. Meistens setze ich mich kurz zu ihm und trinke mit ihm eine Tasse Tee.

7:55 mein Göttergatte verabschiedet sich innerlich seufzend summend.

8:00 die Söhne kommen verschlafen dreinschauend strahlend aus ihren Behausungen und setzen sich an den Frühstückstisch. Meistens setze ich mich kurz zu ihnen und trinke meine dritte Tasse Tee. Das Frühstück wird derzeit während der Woche gecancelt wegen der Bikinifigur aus gesundheitlichen Gründen #16Stundenfasten. Am Wochenende wird dann wieder reichhaltig doppelt soviel gefrühstückt.

8:30 ich gehe ins Atelier; die Stiege runter und streichle zuerst einmal unsere Katze, verzettle mich da und dort erledige prompt die Aufträge, die ich zu erledigen habe.

11:30 ich gehe in die Wohnung rauf und beginne zu kochen. Die Söhne haben inzwischen hoffentlich den Geschirrspüler schon ausgeräumt, Staub und Hundehaare gesaugt und absolvieren Onlinevorlesungen bzw. bilden sich weiter spielen Schlagzeug, Trainieren die Hunde, gehen joggen, machen Liegestützen und fragen dann: „Mama, was gibt es zu essen?“

Diese Fragerei hört nie auf, ich sag´s dir!

12:30 Wir essen alle gemeinsam diskutierend besonnen unsere gesunde FleischMahlzeit; mit viel Gemüse. Danach fallen alle ins Suppenkoma sind alle gestärkt, und widmen sich dem Handy der Tageszeitung.

Nach einer Tasse Kaffee und einer kleinen Nachspeise, ohne Nachspeise, schreibe ich am Laptop am Küchentisch an unserem Schreibprojekt „Abenteuer Kreativität“; gemeinsam mit Elisabeth Hofinger via googledrive. Wir sind manchmal unserem Zeitplan etwas hinten nach voll im Timing. Im Frühling 2021 wird das Buch veröffentlicht werden.

Das ist grad eines meiner Lieblingsprojekte, neben den Porzellanunikaten, die ich für ein paar treue KundInnen töpfern darf.

 

hier modelliere ich gerade eine Schale aus der Serie “jacquard”

17:30 Zeit für eine kleine Pause und einen Spaziergang mit den Hunden. Sie laufen sehr brav an der Leine und zerren in Richtung Katze, obwohl uns die Katze mit 2 Meter Abstand, wie vorgeschrieben, begleitet. Ich sehe wie eine abgekämpfte Hundemitbesitzerin in ausgebeulter Jogginghose noch immer sehr gestylt aus.

18:00 mein Liebling kommt wie immer müde jugendlich und dynamisch bei der Türe rein und wir bereiten gemeinsam das Abendessen zu. Unsere Söhne setzen sich an den Küchtentisch und fragen, was es zu essen gibt helfen natürlich mit.

Danach klappe ich nur noch schnell einmal für 2 Stunden den Laptop auf und checke alle Social Media Kanäle, lese Emails überarbeite die geschriebenen Texte.

Zur Entspannung schauen wir auf Netflix Actionfilme oder zum x-ten Mal die Nachrichten spielen wir abends Karten, Scrabble oder wir lesen.

22:30 völlig übermüdet

glücklich und dankbar weil alle in meiner Großfamilie gesund sind

(inklusive meiner über 80-jährigen Eltern), schlüpfe ich nach einer Katzenwäsche frisch geduscht unter die verknitterte gebügelte Leinenbettdecke, küsse meinen Mann und wünsche ihm eine gute Nacht.

Die Überlegungen beiseiteschiebend, wie ich jetzt ohne Ostermarkt und Workshops Umsätze machen soll geschweige den Überlegungen, wie ich in nächster Zeit etwas verdienen soll und ob ich überhaupt einmal eine nennenswerte Pension ausbezahlt bekomme. Als Ergotherapeutin darf ich auch gerade nicht arbeiten. Wie gesagt, ich bin ein Einpersonenunternehmen (im Gegensatz zu meinem Mann …) und hab mir diese Form des Arbeitens selbst ausgesucht. Darum jammere ich auch öfters auf hohem Niveau nie darüber!

Ich bin bereit für die Erholung in der Nacht, um morgens wieder etwas verknittert frisch und munter den neuen mit ähnlicher Routine abwechslungsreichen Tag einer kreativen Freiberuflerin zu starten.

#stayathome #nanona

:-)

Alle Angaben sind natürlich frei erfunden wahr.

 

PS: einen kleinen Einblick vom Arbeiten im Atelier/Töpfern findest du h i e r .

PPS: einen Becher mit “yes, we can!” gibt´s noch im Onelineshop h i e r .

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8 Kommentare
  1. Daniela
    Daniela sagte:

    Ein toller Text, danke! Die ehrliche / kreative (hier gibt es leider keine Durchstreich-Funktion) Herangehensweise hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht. :)

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  2. Claudia
    Claudia sagte:

    made my day – danke dir für deine wunderbaren zeilen! in sachen styling dürften alle selbstständigen – frei nach lagerfeld – sowieso die kontrolle über ihr Leben verloren haben. dafür kennen wir die herausforderungen des homeoffice am besten! stay strong – stay at home – alles gute! liegrü, claudia

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    • Christine
      Christine sagte:

      :-))) DANKE für dein Lob! es freut mich besonders, liebe Claudia
      ja, Karl Lagerfeld hatte halt auch genug Assistenten, die sich um seinen Kleinkram Zuhause kümmerten – nicht nur Vierbeiner ;-) #Coupette (unser weißer Angora-Kater Nino könnte es glatt mit ihm aufnehmen!!)
      Hätte frau AssistentInnen, könnte frau dann schon in Seidenbluse und chicer Hose am Laptop sitzen; beim Töpfern würde es allerdings ohne “Blaumann-Anzug” nicht wirklich funktionieren?!

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  3. Karin
    Karin sagte:

    Liebe Christine!
    Du hast nie einen besseren Artikel verfasst! So charmant, ehrlich, herzlich, zum Schmunzeln!
    Wie oft geht es uns allen gleich, und es tut so gut, wenn es Eine| r zugibt – der Kaiser steht auf einmal ohne (neue) Kleider da, und der Rest amüsiert sich (über sich selbst) ;-)
    Ich glaube, dass gerade jetzt das Bewusstsein für kleine Unternehmen steigt!
    Alles Liebe, auch und gerade in diesen Tagen!
    Karin

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    • Christine
      Christine sagte:

      sehr gerne, liebe Andrea! #lebenmit2söhnen ;-)
      schön, dass du wieder als selbstständige Fotografin tätig bist; Châpeau!

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