Das waren die Atelierblicke #5

Scharnstein liegt im Almtal. Und dorthin ging es diesmal, im Zuge der “Atelierblicke #5”. Wir bekamen einen Einblick (hinter die Kulissen) von den Kreativunternehmen Wildflorie mit Lisa Hartleitner und Elsa Triebaumer und Sophie Wittmann vom Traditionsunternehmen Wittmann in Mühldorf bei Scharnstein.

Bei den Atelierblicken stelle ich als Unternehmerin Fragen

Mit den Zuhörern, Freunden, Interessierten, Verwandten … stelle ich Fragen an Kreativunternehmer/-innen, um mehr von ihnen zu erfahren, Einblicke in ihr Kreativ-Unternehmen und ihr kreatives Leben zu bekommen.
Mehr über das Format der Atelierblicke siehe h i e r

Die Wildflorie gibt es seit 2016:

Elsa und Lisa haben sich vor Jahren in einer Diskothek in Kirchdorf kennen gelernt und spaßhalber beschlossen, sich irgendwann einmal gemeinsam selbstständig zu machen… Daraufhin mussten 10 Jahre vergehen, bis Elsa diese Idee des Unternehmens wieder aufgegriffen hatte und Lisa ein Email geschrieben hat. Nach etlichen Gesprächen gründeten sie 2016 das Floristik-und Gartengestaltungs-Unternehmen Wildflorie.

Christine Mittermayr @textpoterie interviewt Elsa Triebaumer und Lisa Hartleitner @Wildflorie

Lisas und Elsas Ausbildung:

Lisa ist Floristikmeisterin: sie besuchte zuerst eine Fachschule mit Schwerpunkt Floristik, arbeitete 7 Jahre in Lech und schloss heuer die Akademie für Naturgestaltung erfolgreich ab. Als Hoteldekorateurin in Lech am Arlberg hat sie sich bereits mit 22 Jahren selbständig gemacht. Elsa studierte an der Boku Wien Landschaftsarchitektur und -Gestaltung. Sie plant und gestaltet hauptsächlich in ihrem Unternehmen Gärten. Und kultiviert Schnittblumen; als “erdenden Ausgleich” zur Büroarbeit.

Das spezielle an der Wildflorie ist ja, dass wir keine Importblumen verwenden, sondern dass wir alle Schnittblumen aus Oberösterreich beziehen. Ganzjährig. Klassische Floristen beziehen ihre Blumen über Import, mit schwierigen Arbeitsbedingungen und katastrophalen Umweltbedingungen…

Elsa

 

Was bedeutet Erfolg für euch?

Lisa: wenn ich am Abend heimgehe und denke: boah, es war a super Tag. Wenn genug Geld am Konto ist, dass wir alles abdecken….und die gute Resonanz unserer Kunden. Ich brauche diese Bestätigung.

Elsa: ich brauche oft die großen Herausforderungen. Mir wird schnell mal fad. Wenn etwas nach Schema F läuft, bei den Gärten, suche ich mir die nächst größere Baustelle. Wenn ich einen Auftrag – nach einem „um Gottes Willen, wie werde ich das schaffen!?“-, geschafft habe, fühle ich mich sehr wohl.

 

Sophie Wittmann ist gerade dabei, einen Familienbetrieb zu übernehmen:

Wittmann GmbH in Scharnstein ist ein Familienbetrieb, den voraussichtlich Sophie und ihr Bruder (in 5. Generation) übernehmen werden. In ihrem Betrieb arbeiten 25 geschickte und begabte Tischlerinnen und Tischler und arbeiten rein mit Massivholz; stellen daraus Tische und Stühle her. 

Christine Mittermayr @textpoterie stellt Fragen an Sophie Wittmann

Wir sind darauf spezialisiert, Stühle herzustellen, wo kaum ein rechter Winkel ist. Man braucht dazu Rechen-Kenntnisse, große Materialkenntnisse und  Spezialmaschinen. Das alles haben wir. Deshalb arbeiten wir auch oft mit Designern und Architekten zusammen. So z.B. bei unserem Stuhl aus Eschenholz von Robert Rüf.  Der Stuhl ist untypisch und gleichzeit traditionell. Er wurde für die Patscherkofel-Bergstation/ für das Restaurant entwickelt.

Sophie

Sophies Ausbildung:

Sophie besuchte nach der HAK in Gmunden eine FH in Wien und studierte Unternehmensführung; machte ihr Auslandssemester in Seoul; weit weg vom Almtal. Sie dachte anfangs nicht daran, irgendwann einmal das Familienunternehmen zu führen. Erst nach und nach lernte sie, das Bestehende mit anderen Augen zu sehen, und auch stolz darauf zu sein.

Rein analytisch in einem Unternehmen zu arbeiten, da habe ich mich nicht gesehen. Ich merkte, ich brauche ein schönes Produkt; ein haptisches Produkt. Vor allem wenn man damit aufwächst, dann merkt man auf einmal, wie sehr einem das fehlt, wenn man es nicht hat.

Um eine Ahnung von Design und vom Handwerk zu bekommen, machte Sophie nach ihrem FH-Studium ein Kolleg für Möbelbau und Innenarchitektur. Um ein Grundwissen in der Branche zu bekommen und mit den Tischlerinnen und Tischlern auf Augenhöhe reden zu können.

Standardexperimente:

Sophie und ihr Bruder stellten heuer bei der Design Week in Wien unter dem Namen “Standardexperimente” aus. Beide wollen gemeinsam das eigene Familien-Unternehmen weiterentwickeln. Das ist auch das Herausfordernde…  Und irgendwann (bald) wollen beide in Mailand ihre Standard-Experimente ausstellen: Traditionelle und gleichzeitig untypische Stühle; funktional und schön in der Form …

Wir sind darauf gespannt!

Was ist das coolste an deinem Beruf?

Wenn ich am Abend durch die Werkstatt gehe, und sehe, was da alles gerade entsteht, … das ist ein irrsinnig befriedigendes Gefühl! Das würde mir in jedem anderen Job fehlen! Da checkt man erst, welche wunderschöne Substanz da schon „zuhause“, im Familienbetrieb, ist.

Sophie

 

Atelierblicke-textpoterie stellt vor- Wildflorie-Wittmann/Almtal

Fotos: Elisabeth Bernhofer

PS: gemeinsam mit Elisabeth Bernhofer, sie ist Fotografin, arbeite ich gerade an einem Buchprojekt: Atelierblicke. Einblicke in Kreativunternehmen.

von Elisabeth Bernhofer und Christine Mittermayr

Darin kannst du dann die vollständigen Interviews lesen. :-)

stay inspired! @textpoterie

 

PPS: die Atelierblicke 2018 wurden von der Creative Region Upper Austria im Zuge der Think out loud Förderung unterstützt. Herzlichen Dank!

 

 

 

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