Halloweenabend in der Wohngemeinschaft „our house“

just for fun ;-)

 

Halloweenabend in der Wohngemeinschaft und Selbsthilfegruppe “our house”

 

„Komm, leg dich halt hin!“

„Komm, leg dich halt hin!“, meint der Schlaf, als Tod verkleidet, zum Leben, das heute schon etwas müde ist.

„Aus deinem Mund klingt das jetzt komisch“, meint die Skepsis, die als Blumenmädchen geht und sie dreht das Licht heller und die Musik lauter.

„Warum soll es sich nicht ausruhen?“, fragt die Vernunft, die niemals Halloween feiern würde und gemeinsam mit dem Verstand, dem Glauben und der Ordnung die Bücher im Regal sortiert.

„Du musst nicht ausgehen und Party machen! Heute ist ohnehin Reformationstag und nicht Halloween“, meint das Wissen altklug und staubt die Lampen ab.

„Das weiß doch eh jeder“, neckt sie der Humor und kichert. Er ist heute als Buster Keaton verkleidet und schnürt im Wohnzimmer der Schadenfreude ihr Korsett.

„Setz dich zu mir“, murmelt die Faulheit mit halb geöffneten Lidern, die schon den ganzen Tag auf der Couch lümmelt, einen Joint nach dem anderen raucht und noch immer nicht weiß, woher sie ihr „Flash“-Kostüm bekommen könnte.

Die Fürsorge steht bereits fertig als Krankenschwester angezogen in der Küche an der Kaffeemaschine und drückt eifrig mit roten Wangen die doppelte Espressotasse für das Leben.

„Spielverderber!“, neckt das Abenteuer mit Safarihut das Leben, das nun vor dem geöffneten Fenster steht und frische Luft von der Sehnsucht im blauen Hosenanzug zugefächelt bekommt.

Das wird schon wieder

„Das wird bestimmt wieder“, murmelt lakonisch die Hoffnung, die gemeinsam mit der Geduld und der Ehrlichkeit, alle drei ungeschminkt und unverkleidet, auf den ersten Stufen der Stiege sitzt und wartet, bis endlich alle bereit zum Ausgehen sind.

Nichts scheint weiterzugehen. Nur der Übereifer ist bereits vor 10 Minuten aus dem Haus gestürmt und die Vorsicht meint: „i weiß ned, oba is es ned bessa, wån ma olle daham bleibn“?

„Ich werde ohnehin daheim bleiben und in meinem Zimmer Jimmy Scott hören“, gibt die Melancholie zu wissen

… und zündet gemeinsam mit der Romantik Kerzen an, dreht das Licht ab und die Musik wieder leiser.

„Hui, aus der Bahn!“, schreit der Elan mit wehendem Umhang, er ist heute als Gespenst verkleidet und rutscht aus dem Ankleidezimmer stürmend das Stiegengeländer hinab.

„Musst du so schreien!?“ entgegnet genervt die Ungeduld, die bei der Tür steht und ständig auf die Uhr blickt, weil das Taxi schon längst hier sein müsste.

Der Mut, als Sophie Scholl verkleidet, serviert dem schwächelnden Leben den doppelten Espresso. Es sitzt inzwischen beim Küchentisch und legt seufzend seine Beine auf einen knarrenden Stuhl.

„Mir reicht euer Herumgetue! Seid´s jetzt endlich mal soweit!?“ schreit die Wut mit unterdrückter Stimme aus dem Hinterzimmer, die sich als Hulk verkleidet hat.

Es klingelt an der Tür

Es klingelt an der Tür und alle halten inne.

Die Neugierde, geschminkt als alte Frau mit großer dunkler Brille, immens viel Schmuck und im fuchsiafarbenen Abendkleid, öffnet die Tür einen Spalt und lugt hinaus.

„Es ist die Liebe!“, ruft sie. „Sie ist doch noch rechtzeitig vom Urlaub heimgekommen!“

Die Liebe kommt herein, stellt ihre vollgepackten Koffer ab, setzt sich zum Mut und zum Leben an den Küchentisch und fragt: „was geht ab?“

„Hast du uns was mitgenommen?“, fragt die Unvernunft, heute als Liebhaber, und schenkt der Liebe ein Glas Rotwein ein, während die Tatkraft alle anderen bei der Haustüre hinaus schmeißt und die Höflichkeit den Zuhausegebliebenen einen guten Abend wünscht und leise die Türe schließt.

Die Liebe zwinkert der Vernunft zu, steht auf und drückt dem Leben einen Kuss auf die Stirn. „Schön, dass ich wieder zu Hause bin. Wie habe ich euch doch alle vermisst!“

Das Leben kuschelt seine Wange an der Liebe Bauch und flüstert zärtlich:
„Wir dich auch. – Wir dich auch.“

 

Die passende Musik dazu?

Jimmy Scott zum Beispiel h i e r 

Anna Mabo: Wagner

 

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