Frühling, Freiheit und Lebensfreude – während und nach Corona

Es duftet nach Frühling, Freiheit und Lebensfreude.

Gehst du raus in die Natur, spürst du es mit allen Sinnen, – der Frühling naht: Frühlingslüfte streichen über dich, die Sonne scheint dir (momentan) ins Gesicht, du hörst Vögel – sie werden fidel; Amseln beginnen vorsichtig ihre Balzgesänge, die Lerche trällert und erobert die hohen Lüfte, … du riechst die Erde, den Boden der auftaut, das keimende Gras, du siehst Knospen, die auf Bäumen und Sträuchern kurz vor dem Aufbrechen sind …

Es wird Frühling und in uns keimt die Hoffnung, dass der Lockdown bald zu Ende geht.

Der Lockdown kann nicht ewig dauern. Jede Pandemie geht vorüber. Jede Krise hat ein Ende, auch wenn wir mit deren Folgen leben müssen.

Zur Resilienz (zur Widerstandskraft eine Krise zu überstehen und zu meistern) gehört auch,

das Leben nach der Pandemie zu meistern.

wieder ein Stück Normalität erlangen: Frühstücken mit Freunden im Freien / Foto: Christa Gaigg / Porzellan “pimp my china

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Die Lebenskraft nach Corona wird eine andere sein.

Vielen von uns ist klar geworden, auf was es wirklich ankommt:

  • bei den Beziehungen – wer uns wirklich wichtig ist,
  • bei Dingen – was wirklich Wert für uns hat und was uns guttut.
  • Echte Begegnungen werden wichtiger werden, nach all den vielen virtuellen Begegnungen,
  • das Analoge, das Haptische, das Reelle wird noch viel mehr an Bedeutung gewinnen.
  • Das „Tun“, nicht nur das Designen am PC, – das Garteln, das Werkeln, das Schaffen mit den Händen…,
  • das wirkliche Treffen beim Wirten ums Eck, das reelle Kaffeetrinken mit Freunden am Küchentisch,
  • das Besuchen eines Konzerts, ganz real, in Echtzeit, außer Haus;
  • mit Freunden zu tanzen,
  • das Riechen des Schweißes der/des Sportparnters/-partnerin nebenan, – soweit ich nicht Corona gehabt habe, und mein Geruchssinn in Mitleidenschaft gezogen worden ist,
  • das reale Besuchen eines Museums und Bestaunen eines Kunstwerkes vor Ort, …
  • das und vieles mehr wird wieder wunderbar!

Foto: Christa Gaigg

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Eine Gegenbewegung setzt ein:

Aus dem Vakuum entsteht eine neue Ernsthaftigkeit. Die Dinge verlieren in der Breite und gewinnen an Tiefe.“

Siehe  Focus.de

Es wird ein Nachholen der Lebenslust beginnen, „aber mit dem Unterschied einer Wertemaxime.

´Der Hedonismus wird minimalistischer und entschleunigter`, prophezeit der Experte Hannes Fernow, Philosoph und Zukunftsforscher.

Genuss stehe unter dem Vorbehalt einer gesellschaftlichen Verantwortung.

Spaß macht nur, was anderen keinen Schaden zufügt. Beim Klima, beim Konsum, beim Reisen, beim Miteinander.“

Siehe hier focus.de

 

(Hoffentlich!) – Das klingt doch ganz gut.

 

Die wiedergewonnene Freiheit wird auch viele Ausschweifungen mit sich bringen. „Und auch die Nacht feiert eine Renaissance. Berlin wird noch mal Babylon …“ siehe focus

Aha!

Foto: Michael Rathmayer / Porzellan Textpoterie

Die große Freiheit

Ich masse mir nicht an, unsere Erfahrungen mit der Pandemie mit den Schrecken eines Krieges zu vergleichen.

Meine und die nachfolgenden Generationen aus einigen Teilen Europas können sich (Gott sei Dank!) gar nicht vorstellen, was das Leid eines Krieges bedeutet.

Edith Eva Eger

Dr. Edith Eva Eger, 94, ist Holocoust-Überlebende und eine der wichtigsten Psycholog*innen und Therapeut*innen unserer Zeit. Mit 50 hat sie den Doktor in Psychologie gemacht, mit 90 hat sie ihr 1. Buch geschrieben, in dem sie ihre Geschichte, ihr Leben als Überlebende des Holocaust erzählt und ihre Erkenntnisse von den Erfahrungen als Therapeutin zusammenfasst. Das Buch „In der Hölle tanzen“ ist „außergewöhnlich, erschütternd und inspirierend“, wie es am Cover der Zweitauflage steht, zitiert von der „Times Literary supplement“.

“In der Hölle tanzen”, Dr. Edith Eva Eger, btb Verlag, 2017

Ich lese aus der Geschichte von Dr. Eger: die wirkliche Freiheit ist eine andere.

Es ist nicht die durch Umstände und Ereignissen gegebene Freiheit,

in unserem Falle die vom Staat während der Pandemie ermöglichte,

sondern die innere, die wirklich frei macht.

Die innere Freiheit ist ein Teil von Resilienz; der Fähigkeit, Krisen zu überstehen und zu bewältigen.

Egers Stärke war die Art zu denken; bei ihren schrecklichen Erfahrungen des Krieges und des Tötens in Ausschwitz zu denken: „heute überlebe ich und morgen bin ich frei.“

Sie fasst es danach zusammen in:

„Ich bin hier, und alles ist jetzt“.

Auch an Schönem festzuhalten, sich einen Teil von Normalität in Gedanken herzuholen, Visionen und Pläne zu haben, erhielten sie unter anderem am Leben.

Um danach weiterleben zu können, entschied Edith Egers, sich ihrem Traumata zu stellen und es „peu à peu“ aufzuarbeiten; solange sie lebt; ein Leben lang.

„Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass ich selbst entscheiden kann, wie ich auf die Vergangenheit reagiere.“

Edith Eva Eger

Sich Jahrzehnte später mit der eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen, war ihre wirkliche Befreiung. – Nach ihrer „zufälligen“ Befreiung aus einem Leichenhaufen. Egers Schwester neben ihr hielt eine ungeöffnete Konservendose in der Hand und ein Sonnenstrahl der darauf fiel, erregte die Aufmerksamkeit eines Soldaten der US Army. – Nachdem beide Schwestern zu schwach gewesen waren, sich zu melden, als die Soldaten nach Überlebenden im Lager suchten.

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Unsere tatsächliche Freiheit hängt mit der Freiheit tief in uns selbst zusammen.

Wir leben im Hier und Jetzt.

Auch wenn noch Lockdown ist –

Selbst die langweiligsten Augenblicke in unserem Leben sind Gelegenheiten, Hoffnung, Auftrieb, Glück zu erfahren.

Edith Eva Eger

Nach der Psychologin Eger werden wir nicht zum Opfer durch das, was uns passiert, sondern wenn wir an unserer „Viktimisierung“ festhalten.

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Es liegt an dir, in deiner Verantwortung, was du aus deinem Leben während und nach der Pandemie machst.

 

– Es liegt an uns, was wir während der Pandemie und nach der Pandemie

  1. Aus unserem Leben machen
  2. Wie wir Beziehungen weiterleben
  3. Wie unser Konsumverhalten sein wird
  4. Wie wir reisen
  5. Wie wir mit unseren Ressourcen in und um uns umgehen werden

Tragen wir selbst Verantwortung für unser Leben nach der Pandemie!

Für unsere Lebensfreude, unsere Zukunft und die unserer Kinder …

Porzellanbecher: Textpoterie

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Was denkst du zum Thema Freiheit, während und nach der Pandemie?

Was tust du jetzt?

Was wirst du als erstes tun, wenn die Pandemie vorbei ist?

Ich freue mich, von dir zu hören!

PS: Im Zuge meiner Ausbildung zur Resilienztrainerin in der Proges Akademie, gehört das Buch “in der Hölle tanzen” von Edith Eva Eger zur Leseliste der angehenden Resilienztrainer*innen.

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